Theresa Möller im Kunstverein

Unter dem Titel „Entanglements“ stellt Theresa Möller vom 26.03. bis 28.05.2023 aus

„In meiner Malerei gehe ich der sinnlichen Farben- und Formenvielfalt, aber auch der tiefen Verletzlichkeit und ambivalenten Gebrochenheit sich verändernder kulturell geformter Naturlandschaften nach. Ich interessiere mich für die tragische Verstrickung und unauflösbare Interdependenz von natürlicher Entwicklung und kultureller Formung im Kontext des beschleunigten Wandels gesellschaftlicher Naturverhältnisse.
Ausgangspunkt meiner künstlerischen Arbeit sind alltägliche Eindrücke und Erfahrungen: ich bin erfasst von visuellen Eindrücken meiner Umgebung, von der Pracht der Farben, Formen und der reichen Fülle wunderschöner Details, und gleichzeitig getroffen von der Fragilität unserer Lebenswelt und der destruktiven Wucht ökologischer Transformationen und Krisen.
Der Wald ist für mich künstlerisch besonders reizvoll, denn hier finde ich etwas, das ich in meiner Bildsprache wiedergeben kann: Struktur und Unordnung; Diversität, Wiederholung und Formenreichtum; Kraft, Destruktivität und Zartheit.
Im malerischen Prozess interessiere ich mich weniger für das in der Natur Vorgefundene und Ursprüngliche als für das Uneindeutige und die vielfältigen Verknüpfungen unterschiedlicher Formen und Strukturen. Ich liebe es, völlig zu versinken in der Beschäftigung des Auftragens der Farbe auf die Bildfläche. Ich folge der Eigenlogik der Malerei und treibe die Figuren und Anordnungen mit den Mitteln der Malerei über sich hinaus. Einige Motive und Formen bleiben anschlussfähig an die Erfahrung der Wirklichkeit, gleichzeitig verschwindet je nach Betrachtung das eindeutig Greifbare; Schönheit und Ruhe können in Verunsicherung oder Unbehagen übergehen.
Auf der großformatigen Leinwand lasse ich die ästhetische Ausdruckskraft und Erhabenheit der Farben, Formen und Konstellationen zum Ausdruck kommen. Ich interessiere mich für die uneindeutigen Übergänge und Verbindungen von kultureller Formung und organischer Entwicklung, von Gegenständlichkeit und Abstraktion, von wiederkehrender Entstehung und
unausweichlichem Zerfall.“
Theresa Möller

Tangle II (2021) VG Bildkunst

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