# 386

Elias Wessel

DIe Summe meiner Daten

Digitalisierung, Überwachung, Identität

Ausstellung vom 02.12.-13.01.2019

Zum Abschluss des 50. Jubiläumsjahres präsentiert der Kunstverein Speyer Werke des in Speyer aufgewachsenen Künstlers Elias Wessel (New York) aus dessen Zyklus Die Summe meiner Daten. Fingerabdrücke, Schlieren und sich auflösende Spuren, die aus der alltäglichen Verwendung digitaler Geräte mit berührungsempfindlichen Bildschirmen hervorgehen, münden in großformatige, malerische Fotografien, in denen Wessel die Gleichzeitigkeit von Digitalisierung, Überwachung und Identität dokumentiert.

 

Mit Die Summe meiner Daten leistet der Kunstverein Speyer einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftsinitiative und Digitalstrategie des Landes. Die Ausstellung will Chancen, Herausforderungen, Maßnahmen und Risiken der Digitalisierung auf neuem Wege zugänglich machen und dadurch eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Thematik fördern. In den letzten Jahren hat Wessel erfolgreich an prominenten Ausstellungen mit international renommierten Künstlern teilgenommen.

Elias Wessel

Sein Kunststudium absolvierte er an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste, Städelschule Frankfurt am Main. Wessel entwickelt fotografische Vorgehensweisen und Konzepte, welche in abstrakte Bilder münden, die zeitgenössische gesellschaftliche Diskurse widerspiegeln. Seine Arbeiten sind sowohl ein Beitrag zu Fragen sozialer und politischer Entwicklung (u. a. Digitalisierung, Überwachung, Identität, Gentrifizierung) als auch zum historischen Dialog zwischen Fotografie und Malerei. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler seit 2008 in Deutschland und New York.

Smartphone-Oberflächen als Kunstobjekte

Von Maja Hattesen  |  SWR

Großformatige Fotos des Künstlers Elias Wessel zeigen, wie die meisten Menschen heute ihre Zeit verbringen: mit Wischen und Tippen auf dem Smartphone. Der Speyerer Kunstverein zeigt unter dem Titel „Die Summe meiner Daten“ die neuesten Arbeiten von Wessel. Mit seinen Bildern entlarvt er, wie sehr die vermeintliche Privatsphäre längst öffentlich geworden ist.

Für seine neuesten Arbeiten im Speyerer Kunstverein hat Elias Wessel seine Freunde um ihre Smartphones gebeten. Die von Fingerabdrücken und Schlieren bedeckten Touchscreen-Oberflächen hat er abfotografiert und sich damit tief in die Privatsphäre seiner Freunde hineingewagtHerausgekommen sind großformatige Fotografien, die wie spontane Gemälde des Informel wirken. Grob geschwungene Pinselstriche erinnern bei ihm an die Kunst von K.O. Götz. Manchmal sind tatsächlich, wie unter einem Mikroskop, Fingerabdrücke zu sehen oder Schweißtropfen vom Joggen.
Auch mit dem eigenen Smartphone hat Elias Wessel viel experimentiert und damit beispielsweise am offenen Fenster in New York den Feinstaub einer Nacht eingefangen.

Das Enträtseln der Bildmotive soll auch die direkte Kommunikation unter den Betrachtern wieder anregen. Denn die direkte Kommunikation, beobachtet Elias Wessel, hat im digitalen Zeitalter oft aufgehört.

Vernissage 02.12.2018, 11 Uhr

Begrüßung: Klaus Fresenius, Vorsitzender Kunstverein

Grußwort: Stefanie Seiler, design. Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer

Einführung: Dr. Jenny Graser, Kuratorin am Städel Museum, Frankfurt am Main

Ausstellungsrundgang

Zur Ausstellung erschien ein Katalog

Fadengeheftetes Softcover, 144 Seiten Innenteil, mit Schuber • Erstauflage: 1. Dezember 2018 • Verlag: Phoebe Verlag, New York, • ISBN 978-3-00-061315-0 • Druck: Nino Druck, Neustadt/Weinstraße • Verkaufspreis € 38,–

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