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Peter Riek

DRINNEN&DRAUSSEN

Ausstellung vom 8. Juli bis 5. September

Peter Riek „Deutschlandfahrt“, 
Installationsansicht Haus am Waldsee, Berlin, 2018

Peter Riek beschäftigt sich ausschließlich mit der Zeichnung in ihren verschiedensten Spielarten. Neben Zeichnungen auf Papier oder Holz stehen Wandzeichnungen, Teppichzeichnungen, Eisenzeichnungen und Straßenzeichnungen, sowie raumbezogene Installationen. Gemeinsam ist allen Arbeiten ein abstrakt organischer Formenkanon, der sich über die Jahre langsam entwickelt, der von Vergänglichkeit und Melancholie aber auch von geglückten Momenten abstrakter Schönheit handelt. Die Ausstellung gibt so einen umfassenden Einblick in die Sicht- und Denkweise des Zeichners und enthüllt eine poetische Eigenwelt, die uns vertraut und fremd zugleich erscheint.

Peter Riek, geboren 1960 in Heilbronn, studierte an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und wurde unter anderem mit Stipendien der Kunststiftung Baden-Württemberg, der Cité des Arts Paris und der Bartels Stifung Basel sowie verschiedenen Kunstpreisen ausgezeichnet. Zahlreiche Ausstellungen und Projekte z.B. mit der Prinzhorn Sammlung Heidelberg oder dem Haus am Waldsee Berlin machten ihn als Zeichner überregional bekannt.

Arbeiten von Peter Riek

Ausstellungsrundgang

Bilder der Ausstellung im Speyerer Kunstverein
vom 8. Juli bis 5. September​ 2021

Fotos Michael Lauter

Im Kunstverein Speyer zu sehen sind zahlreiche Arbeiten auf Papier, insbesondere aus der Folge “across time”. Hierbei handelt es sich um Zeichnungen aus den 90er Jahren, die jahrelang in Papierschränken geschlummert haben und die Riek sich nun noch einmal vorgenommen, sie überklebt und überzeichnet hat. Radikal hat er gute Teile ausgeschnitten und in andere Blätter collagiert um dann alles noch einmal zu überzeichnen, wobei oft unmöglich zu erkennen ist, was nun alt und was neu. Für Riek wurde es aber zu einer spannenden Erfahrung, denn er sah sich in den fast 30 Jahre alten Arbeiten mit sich selbst konfrontiert und die so entstanden „Biester“, wie er die Blätter selbst nennt, sind deshalb auch Erfahrungs- und Zeitkapseln.

Gezeigt werden aber auch die “Zeichnungen draußen”, Arbeiten die außerhalb des Ateliers auf langen Fußwanderungen, Fahrradreisen oder Erkundungen der Umgebung entstehen. Es sind einfache Kreidezeichnungen, flüchtige und schnell vergängliche Notate auf Asphalt, die fotografisch dokumentiert werden und so den Ausgangspunkt für Digital- oder Siebdrucke auf Papier, Holz, Metall oder Leinwand und raumgreifenden Installationen bilden.

Gemeinsam ist allen Arbeiten ein abstrakt organischer Formenkanon, der sich über die Jahre langsam entwickelt, der von Vergänglichkeit und Melancholie aber auch von geglückten Momenten abstrakter Schönheit handelt. Die Ausstellung gibt so einen umfassenden Einblick in die Sicht- und Denkweise des Zeichners und enthüllt eine poetische Eigenwelt, die uns vertraut und fremd zugleich erscheint.