# 366

Werner Neuwirth | Matthias Will | Gerd Winter

BASICS

LINIE | FLÄCHE | RAUM

Ausstellung vom 24.01. - 28.02.2015

Matthias Will macht in seinen Skulpturen die Spannung zwischen Schwere und Leichtigkeit, Statik und Bewegung zum Thema. Das die plastischen Elemente verbindende Stahlseil ist für die Konstruktion unerlässlich, gleichzeitig ist es als Zeichnung im Raum zu sehen.

Gerd Winter lotet die Möglichkeiten in der Fläche aus, in dem er alle Register des Malerischen aktiviert: Farbe, Struktur, Oberfläche gewinnen so ihr Eigenleben im Bild.

Werner Neuwirth konzentriert sich auf das Mittel der Linie, die unabhängig von gegenständlicher Darstellung das Spiel zwischen Fläche und Raum inszeniert,Bild.

REICHE FORMEN DES ZUSAMMENSPIELS

Werner Neuwirth, Matthias Will und Gerd Winter stellten in den letzten zwei Jahrzehnten vielfach zusammen aus und entwickelten in ihren Präsentationen künstlerisch reiche Formen des Zusammenspiels ihrer auf den Grundkategorien des Bildnerischen basierenden Arbeiten.

 

Jonglieren mit Stahl, Papier und Farbe

Ehemalige Städelschüler Matthias Will, Gerd Winter und Werner Neuwirth stellen gemeinsam beim Speyerer Kunstverein aus

Von Claudia Stamatelatos | RHEINPFALZ 23. Januar 2016

Linie, Fläche, Raum – nur innerhalb dieser allgemeinen Parameter kann sich bildende Kunst überhaupt ereignen. Ein Titel, entweder geeignet, um gegenteilige Auffassungen gerade noch zusammen zu fassen, oder – wie hier – als Programm einer Kunst, die sich in erster Linie auf sich selbst, auf ihre bildnerischen „Basics“, beziehen will. Figuration, Narratives oder gestisch Expressives sucht der Betrachter vergeblich. Planung, Konstruktion und beharrliches Ausloten der gewählten Mittel bestimmen die Werke des Trios.

Mit bewundernswürdiger Ausdauer dekliniert Bildhauer Matthias Will in seinen Edelstahlplastiken seit gut 30 Jahren die Variationen geometrischer Grundformen durch. Kreissegmente in Kombination mit Stahlseilen bilden die Ausgangsbasis seiner oft tänzerisch wirkenden Konstruktionen. Aus vorgeschnittenen Blechen schweißt Will vierkantige, gekrümmte Kreisabschnitte und verbindet sie mit Spannseilen zu raumgreifenden Gebilden. Das komplexe Wechselspiel aus Schwerkraft und Gegenzug erschließt sich oft erst auf den zweiten Blick. Zunächst scheint es, als schwebten die schweren Stahlteile in unmöglichen Konstellationen umeinander.

Leuchten sollen die Farben in Gerd Winters Bildern. Dafür legt der Maler in „altmeisterlicher Technik“ mehrere Schichten übereinander an. Untermalt wird meist mit Eitempera oder Acryl, die krönende Schicht gebührt dann der Ölfarbe mit ihrem intensiven Farbkörper. Schicht um Schicht lagert Winter Farben über- und nebeneinander. Den Zufall einbeziehend, aber doch stets kontrolliert erzeugt er wohltemperierte Farbakkorde und Harmonien. Breite und schmale vertikale Farbbänder rhythmisieren die Bildfläche, mal mit scharf abgesetzten Kanten, mal in weich rauschenden Übergängen. Es wechseln Nähe und Ferne, Dichte und Transparenz, Kälte und Wärme. Befreit von jeder beschreibenden Bedeutung entfaltet Winters Farbfeldmalerei eine intensive emotionale Wirkung durch Eindrücke von Klang, Duft und Wärme.

Für die Linie im Titel zeichnet wohl Werner Neuwirth verantwortlich. Die Zeichnung interessiere ihn ganz besonders, bestätigt er, aber auch der Bezug der Linie zum Raum. Die Linie als Mittel der Informationsvermittlung in Landkarten oder technischen Zeichnungen: Bei Neuwirth erinnert sie an diese Funktion, ist ihr aber entfremdet. Für seine großformatigen Arbeiten auf Papier hat der Künstler die Bildoberfläche mit Klebstreifen präpariert, über die er dann Schichten von Sprühfarbe aufgetragen hat. Mit diesem einfachen Mittel erzeugt er nach Abziehen des Bands einen verblüffenden Tiefeneffekt: Vor dem als Unschärfe wahrgenommenen Sprühnebel erscheinen die scharfkantigen hellen Linien wie auf eine andere Dimension gehoben. Zusätzlich zu seinen Papierarbeiten zeigt Neuwirth Kleinplastiken aus Keramik.

Vernissage, Sonntag, 24.01.2015, 11 Uhr

Begrüßung: Franz Dudenhöffer, Kunstverein Speyer
Einführung: Dr. Martina Wehlte, Kunsthistorikerin und freie Journalistin

Ausstellungsrundgang

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