# 392
Franz Müller-Steinfurth
Prinzip Hoffnung
Plastik, Skulptur, Keramik, Zeichnung
Ausstellung vom 13.10.-17.11.2019
Foto: © Gerhard Kayser
Franz Müller-Steinfurth
1952
in Speyer geboren
1974
Meisterprüfung als Steinbildhauer
1974-1980
Studium der Bildhauerei, Akademie der Bildenden Künste | München
1978
Meisterschüler
ab 1976
Atelier in Speyer
1980
Diplom der Akademie der Bildenden Künste | München
1980-1984
Künstlerische Assistent am Lehrstuhl für Malerei und Graphik von Prof. Gerd Winner | Akademie der Bildenden Künste | München
2017
in Speyer gestorben
Er lebte und arbeitete in Speyer und Italien
Vernissage So., 13.10.2019, 11 Uhr
Begrüßung: Klaus Fresenius, Vorsitzender Kunstverein
Grußwort: Stefanie Seiler, Oberbürgermeisterin
Einführung: Dr. Susanne Wichert, Direktorin der rem | GmbH Stiftungsmuseen Mannheim
Die Ausstellung PRINZIP HOFFNUNG zeigt 40 Jahre enormer Schaffensbreite des 2017 verstorbenen Speyerer Bildhauers, der auch durch seine Arbeiten im öffentlichen Raum überregional sehr bekannt ist: Elegante abstrakte und berührende gegenständliche Plastiken werden begleitet von freien druckgrafischen Arbeiten, Zeichnungen und Keramik. Eisen, Bronze oder Stein Leichtigkeit zu verleihen, die Konzentration auf wenige, aber wechselnde Gestaltungsmittel in den einzelnen Werkgruppen, immer verbunden mit meisterlicher Technik, zeichnen das sinnliche, zupackende Oeuvre aus.
Bilder der Ausstellungseröffnung
Stanislaus Müller-Härlin:
Das Werk von Franz Müller-Steinfurth (1952- 2017) zeichnet sich durch seine große Varianz aus, dessen einzelne Werkgruppen sich zum Teil stark überschneiden und ergänzen, zum Teil in starkem Kontrast zueinander stehen. Zu einzelnen Themen, die über Jahre, manchmal Jahrzehnte, immer wieder aufgegriffen werden – darunter Akt, Figur in Bewegung oder religiöse Motive – gesellen sich Motive und Werkgruppen, die in sehr begrenzten Zeiträumen erarbeitet wurden. Auslöser dafür konnten Reisen, plötzlich entfachtes Interesse des immer neugierig-rezipierenden Künstlers sein oder auch der Anregungscharakter von Materialien wie Aluminium oder Alabaster. Auch die Retrospektive ermöglicht keine Rekonstruktion einer klaren Entwicklungslinie; das Oeuvre des Speyerer Bildhauers erscheint in Teilen disparat. In einer Zeit, die, nicht selten aus ökonomischen Gründen, Werken eine schnelle Erkennbarkeit und Zuordenbarkeit zu ihren Urhebern abverlangt, erscheint das in vitaler Weise aus der Zeit gefallen. Der Betrachter kann sich nicht auf seinen einmal entwickelten Zugang zurückziehen, sondern sieht sich in jeder neuen Werkgruppe sinnlich neu herausgefordert – und so kommt es vor, dass er vielleicht der einen große Zuneigung, einer anderen Unverständnis entgegenbringt. In der vielfältigen Arbeitsweise Müller-Steinfurths geht es dabei nie um den „Stilbruch als Prinzip“, vielmehr ist aus ihr – jenseits kunsttheoretischer oder philosophischer Überlegungen – Mut abzulesen, Neugierde, und die Suche nach einem immer neuen Hebel, die Kunst, das Leben, anzugehen…..
aus dem Katalog
Ausstellungsrundgang
Fotografien © Horst Gahmig