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2025 | Pfälzische Sezession

Ausstellung vom 27. Juni bis 17. August 2025

Wer die große Kunstschau der Pfälzischen Sezession in Speyer besucht und sich auf das eindrucksvoll arrangierte Panorama zeitgenössischer Kunst einlässt, wird diese Erfahrung selbst machen: Das Unmittelbare, Gegenständliche und sinnlich Erfahrbare macht den Unterschied  und führt zu einem echten Erlebnis. Selbst der 180 Seiten starke Katalog ist mehr als nur Informationsquelle – er lädt dazu ein, zur Ruhe zu kommen, innezuhalten und Kunst und Künstler in all ihren Facetten zu erleben.

Für die umfassende Ausstellung mit 93 Werken werden sämtliche Räume von Kunstverein und Städtischer Galerie genutzt, wobei die Schau vorwiegend aktuelle Arbeiten zeigt und einen spannenden Einblick in das zeitgenössische Schaffen der traditionsreichen Künstlergruppe gibt.

Die Pfälzische Sezession folgt keinem festen Programm. Vielmehr versteht sie sich, wie Hanne Korb – ehemalige Vorsitzende der Vereinigung Pfälzer Kunstfreunde – im einleitenden Text des Jubiläumskatalogs schreibt, als ein Kreis von Künstlern, „die durch Freundschaft verbunden sind, einander wertschätzen und gemeinsam die Freiheit des künstlerischen Schaffens bewahren.“

1945 – im Gründungsjahr der Pfälzischen Sezession – lag Deutschland in Trümmern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kämpften die Menschen – bedroht von Hunger und Kälte – ums nackte Überleben. Doch auch das kulturelle Leben, von der NS-Diktatur unterdrückt, sollte neu erwachen. 

Die Pfälzische Sezession, 1945 gegründet mit nur neun Mitgliedern, hatte ihre Zahl bis 1949 bereits verdoppelt. Etliche Prominenz hatte sich im Laufe der Jahre eingereiht unter die Künstlerpersönlichkeiten, die zum Teil aus der Pfalz stammten, längst aber woanders beheimatet waren. Oder umgekehrt von auswärts kamen und sich irgendwann im Südwesten eingerichtet hatten; und die allesamt die Pfalz und das künstlerisches Profil der Region national und international mit ihrem Schaffen weitertrugen. Hans Purrmann etwa nahm mit Freuden die angetragene Ehrenmitgliedschaft an. Auch HAP Grieshaber, Eduard Bargheer und die Bildhauerin Emy Roeder beispielsweise gesellten sich hinzu.

Heute vereint sie 27 Bildende Künstlerinnen und Künstler unterschiedlichster Stilrichtungen. In der Pfälzischen Sezession bündeln sich so individuelle Handschriften zu einer lebendigen Gemeinschaft. Der künstlerische Austausch, gemeinsame Ausstellungen und ein starkes Netzwerk schaffen Raum für Inspiration, kritische Reflexion und neue Impulse. Diese Synergien machen die Gruppe zu einem dynamischen Forum für zeitgenössische Kunst in der Pfalz – geprägt von Vielfalt, Offenheit und dem gemeinsamen Anspruch künstlerischer Qualität.